Gießener Anzeiger

Dem Frieden eine Stimme geben

Erstellt: 17.01.2023, 23:00 Uhr

 

ie Mitwirkenden des Konzerts zum Abschluss. Foto: Czernek © Czernek

Lich (bcz). Unter dem Thema »Dem Frieden eine Stimme geben« gab der Laubacher Projektchor »Come Together« ein beeindruckendes Konzert im Kino Traumstern am Sonntagvormittag. Leidvoll wurde damit thematisiert, dass der Ukraine-Krieg sich demnächst jährt.

Im September startete in Laubach der Projektchor »Come Together«, ein deutsch-ukrainisches Musikprojekt unter der musikalischen Leitung von Sabine Spahn. Innerhalb weniger Wochen formte Spahn daraus ein sehr leistungsfähiges Ensemble, das Ende November seine ersten Auftritte in Laubach feierte.

Soloeinlagen

Neben dem eigentlichen Projektchor, der aus neun ukrainischen und 24 einheimischen Sängern und Sängerinnen bestand, wurde der Chor am Sonntag noch von den Kinderchören aus Nieder-Bessingen, der evangelischen Kirchengemeinde Laubach und der Theodor-Heuss-Grundschule Laubach unterstützt. Abgerundet wurde das Klangerlebnis durch verschiedene Soloeinlagen. Das Ergebnis war ein Chorkonzert, das emotional sehr bewegte.

Durch das abwechslungsreiche Programm führte souverän der Laubacher Stadtverordnetenvorseher Joachim Kühn. Die Schirmherrschaft über das Gesamtprojekt hatte der Laubacher Bürgermeister Matthias Meyer und für das Licher Konzert lag die Schirmherrschaft bei dem Licher Bürgermeister Dr. Julien Neubert. Beide betonten in ihren Grußworten die Bedeutung der Solidarität mit den Opfern des Krieges. »Es gibt keine unterschiedliche Interpretation von Frieden«, fasste es Neubert zusammen.

Zu einem Friedenskonzert für die Ukraine muss mit der Nationalhymne des Landes begonnen werden, die sehr emotional von Olha und Dasha sowie Sergei Kalyna Hinshuk vorgetragen wurde. In den eigentlichen Konzertablauf starteten die beiden Trompeter Karin Lorenz und Wolfgang Rössler mit der Anfangsmelodie der Prélude aus »Te Deum« von Marc-Antoine Charpentier, besser bekannt als Eurovisionshymne. Auch ihre Interpretation des Gospels »Amazing grace« verfehlte nicht seine Wirkung. Der Projektchor hatte passend zu dem Motto anspruchsvolle Lieder herausgesucht, zurückhaltend aber verlässlich am Klavier begleitet von Olga Hasse. Von Beginn an, beim ersten Lied, »Sound of Silence« von Simon und Garfunkel, stellten sie ihre Polyphonie mit Erfolg unter Beweis, die ebenso bei »Adiemus« und bei dem John-Lennon-Song »Imagine« gefragt war.

Gemeinsam mit den Kinderchören wurden die Songs »Look at the world« (John Rutter), »Wunder geschehen« (Nena) und »We are the world« von Michael Jackson gefühlvoll und mit sehr viel Herzblut vorgetragen. Das führte gerade bei dem Jackson-Song zu echtem Gänsehautfeeling. Viele packten dabei zu recht ihre Taschenlampen aus.

Doch mit dem reinen Zuhören war es bei dem Konzert nicht getan: So forderte die Dirigentin Sabine Spahn nachdrücklich zum Mitsingen bei dem Kanon »Dona nobis pacem« und bei dem Lied »We are the world« auf, dem die Zuhörer gerne nachkamen. Andrea Eller, Vorsitzende des Chattia Sängerbundes und Mitglied der Chorjugend Hessen, hatte den Aufruf zu dem Programm »Sing for Peace« gelesen, an dem sich noch weitere Chöre in Hessen beteiligten. »Ich dachte, das wäre etwas für uns«, sagte sie und begann mit der Organisation.

Solidarität leben

Neben vielen ideellen Unterstützern erhielt das Projekt auch eine finanzielle Zuwendung durch die »Deutsche Stiftung für Ehrenamt und Engagement«. Der Projektchor ist nur ein Teil des Engagements für die Ukraine und die Geflüchteten, berichtete Eller. Das Laubacher Gästehaus hat sich zum Treffpunkt für die verschiedensten Aktivitäten entwickelt. Dort wird gemeinsam gelacht, gearbeitet und Solidarität gelebt. Ob der Chor weiter existieren kann, das hängt letztlich auch von der Unterstützungsbereitschaft der jeweiligen Institutionen ab, sagte Eller. Doch sie gab sich optimistisch und würde schon an einem Folgeprojekt arbeiten. Von den gesammelten Spenden würden Hilfsmittel für die Bevölkerung in der Ukraine gekauft und dorthin transportiert, so Eller.

 


Gießener Allgemeine

Erstellt:

Von: Barbara Czernek

 

Miteinander auf der Traumstern-Bühne: Der Projektchor »Come Together« tritt mit Kinderchören aus Nieder-Bessingen und Laubach auf. © Barbara Czernek

Lich/Laubach (bac). Unter dem Motto »dem Frieden eine Stimme geben« gab der Laubacher Projektchor »Come Together« am Sonntagvormittag ein beeindruckendes Konzert im Kino Traumstern. Das Ensemble, ein deutsch-ukrainisches Musikprojekt, war im September in Laubach unter der musikalischen Leitung von Sabine Spahn gestartet. Innerhalb weniger Wochen formte sie daraus einen leistungsfähigen Chor, der - wie berichtet - Ende November seinen ersten Auftritt in Laubach feierte.

Neben dem eigentlichen Projektchor, der aus neun ukrainischen und 24 einheimischen Sängern und Sängerinnen bestand, wurde der Chor am Sonntag von den Kinderchören aus Nieder-Bessingen sowie der evangelischen Kirchengemeinde Laubach und der Theodor-Heuss-Grundschule Laubach unterstützt.

Abgerundet wurde das Klangerlebnis durch verschiedene Soloeinlagen und ukrainische Lieder. Das Ergebnis war ein emotional bewegendes Chorkonzert.

Durch das abwechslungsreiche Programm führte souverän der Laubacher Stadtverordnetenvorsteher Joachim Kühn. Die Schirmherrschaft über das Gesamtprojekt hatte der Laubacher Bürgermeister Matthias Meyer; für das Sonntagskonzert lag die Schirmherrschaft bei dem Licher Bürgermeister Dr. Julien Neubert. Beide Bürgermeister wiesen in ihren Grußworten auf die Bedeutung der Solidarität mit den Opfern des Krieges in der Ukraine hin. »Es gibt keine unterschiedliche Interpretation von Frieden«, fasste es Neubert zusammen.

Emotionales Konzerterlebnis

Ein Friedenskonzert für die Ukraine muss mit der Nationalhymne des Landes beginnen: Diese wurde sehr emotional von Olha und Dasha Hinshuk sowie Sergei Kalyna vorgetragen. In den eigentlichen Konzertablauf starteten die Trompeter Karin Lorenz und Wolfgang Rössler mit der Anfangsmelodie des Prélude aus »Te Deum« von Marc-Antoine Charpentier, besser bekannt als Eurovisionshymne. Auch die Interpretation des Gospels »Amazing Grace« verfehlte nicht ihre Wirkung.

Der Projektchor hatte passend zu dem Motto anspruchsvolle Lieder herausgesucht, die zurückhaltend, aber verlässlich am Klavier begleitet wurden von Olga Hasse. Von Beginn an, beim ersten Lied, »Sound of Silence« von Simon und Garfunkel, stellten sie ihre Polyphonie mit Erfolg unter Beweis, die ebenso bei »Adiemus« und bei dem John-Lennon-Song »Imagine« gefragt war. Bei letzterem übernahm Robin Weber eindrucksvoll den Solopart. Gemeinsam mit den Kinderchören wurden die Songs »Look at the World« (John Rutter), »Wunder geschehn« (Nena) und »We are the World« (Michael Jackson) gefühlvoll und mit sehr viel Herzblut vorgetragen. Dies führte gerade bei letztgenanntem Song zu Gänsehaut-Feeling; viele Zuhörer ließen ihre Mobiltelefone aufleuchten.

Doch mit dem reinen Zuhören war es bei diesem Konzert nicht getan: So forderte Dirigentin Spahn nachdrücklich zum Mitsingen beim Kanon »Dona nobis pacem« und bei »We are the World« auf, dem gern nachgekommen wurde.

Andrea Eller, die Vorsitzende des Chattia Sängerbundes und Mitglied der Chorjugend Hessen, hatte den Aufruf zu dem Programm »Sing for Peace« der Chorjugend Hessen gelesen. »Ich dachte, das wäre etwas für uns«, sagte sie am Sonntag rückblickend zur Organisation der Veranstaltung. Neben vielen ideellen Unterstützern erhielt das Projekt auch eine finanzielle Zuwendung durch die »Deutsche Stiftung für Ehrenamt und Engagement«.


Gießener Allgemeine, 3.1.2023

 

Lich/Laubach (pm). »Dem Frieden eine Stimme geben«: Unter diesem Motto startete im September in Laubach das deutsch-ukrainische Musikprojekt mit dem eigens dafür gegründeten Projektchor »Come Together«. Unter der musikalischen Leitung von Sabine Spahn kamen geflüchtete Menschen aus der Ukraine mit Menschen aus Laubach und Umgebung zusammen, die Freude am Singen haben.

Andrea Eller, Vorsitzende des Chattia-Sängerbundes und Projektinitiatorin freut sich darüber, dass die »Deutsche Stiftung für Ehrenamt und Engagement« das Projekt finanziell unterstützt.

Nach dem großen Konzerterfolg im Rahmen des Laubacher Weihnachtsmarktes gibt der Chor am Sonntag, 15. Januar, 12 Uhr, ein Konzert im Kino Traumstern. Mit dabei sind der Kinderchor aus Nieder-Bessingen, Kinder der Theodor-Heuss-Grundschule Laubach und der evangelischen Kirchengemeinde Laubach sowie ukrainische Kinder aus dem Jugendgästehaus Laubach.

In Laubach und seinen Stadtteilen leben zurzeit über 250 ukrainische Gäste. Bei dem Licher Matineekonzert werden weitere Solistinnen und Solisten auftreten, darunter der ukrainische Solist Sergeji (Gitarre, Gesang) sowie Karin Lorenz und Wolfgang Rössler (Trompete). Illuminationen von Schrift-, Bild- und Farbspielen umrahmen das Konzert. Das Genre bedient Friedensmusik, Folklore und Pop.

Auch die ukrainische Nationalhymne und »Shechedryk« (»Carol of the bells«) erklingen. Zusammen mit den Kinderchören werden unter anderem »Wunder gescheh’n« von Nena und »We are the world« von Michael Jackson intoniert. Durch das Programm führt Laubachs Stadtverordnetenvorsteher Joachim M. Kühn.

Der Projektchor hat neue Freundschaften ermöglicht und gezeigt, dass Musik keine Grenzen kennt. Zum Kennenlernen der Sprache und der jeweils anderen Kultur gab und gibt es weiterhin gemeinsame Aktivitäten zusammen mit den ukrainischen Gästen. Der Zusammenhalt im Chor ist groß. Organisatorin Eller freut sich über den zweiten Konzerttermin in Lich: »Ich bin überwältigt von der großen Resonanz und den vielen positiven Rückmeldungen, die ich nach dem ersten Konzert erhalten habe«.

Der Eintritt zu dem Konzert ist frei; Spenden sind für die Ukraine-Hilfe vorgesehen.

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Musik kennt keine Grenzen

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Der Chor »Come Together« und viele weitere Künstler treten bei der Matinee in Lich auf. Foto: Matthias Lotz © Matthias Lotz

Der Projektchor »Come Together«. tritt zusammen mit zahlreichen anderen Musikern am 15. Januar im Licher Kino Traumstern auf. Das Motto: Dem Frieden eine Stimme geben

Laubach (red). Im September startete in Laubach das deutsch-ukrainische Musikprojekt mit dem eigens dafür gegründeten Projektchor »Come Together«. Das Motto: Dem Frieden eine Stimme geben. Unter der musikalischen Leitung von Sabine Spahn kamen geflüchtete Menschen aus der Ukraine mit Menschen aus Laubach und Umgebung zusammen, die Freude am Singen haben.

Andrea Eller, Vorsitzende des Chattia Sängerbundes und Initiatorin des Projektes, freut sich darüber, dass die »Deutsche Stiftung für Ehrenamt und Engagement« das Projekt finanziell unterstützt.

Nach dem großen Konzerterfolg anlässlich des Laubacher Weihnachtsmarktes, wird der Chor nun am 15. Januar um 12 Uhr ein Matinee-Konzert im Kino Traumstern in Lich geben.

Mit dabei ist der Kinderchor aus dem Licher Stadtteil Nieder-Bessingen. Auch werden Kinder der Theodor-Heuss-Grundschule Laubach, der evangelischen Kirchengemeinde Laubach sowie ukrainische Kinder aus dem Jugendgästehaus Laubach auftreten.

In Laubach und seinen Stadtteilen leben zurzeit über 250 ukrainische Gäste. Bei dem Licher Matinee-Konzert werden weitere Solistinnen und Solisten auftreten. So der ukrainische Solist Sergeji mit seiner Gitarre und Gesang. Karin Lorenz und Wolfgang Rössler spielen auf der Trompete, unter anderem die Prelude aus dem »Te deum« - bekannt als Eurovisionsmusik. Illuminationen von Schrift-, Bild- und Farbspielen umrahmen wieder das Konzert. Das Genre bedient Friedensmusik, Folklore und Pop unter anderem mit »Imagine« von John Lennon oder »Sound of Silence« von Simon und Garfunkel. Auch wird die ukrainische Nationalhymne und Shechedryk, bei uns als »Carol of the bells« bekannt, aufgeführt. Zusammen mit den Kinderchören werden ebenso die Stücke »Wunder gescheh’n" von Nena und »We are the world« von Michael Jackson auch das Licher Publikum garantiert ansprechen.

Durch das Programm führt Laubachs StadtverordnetenVorsteher Joachim M. Kühn.

Der Projektchor hat neue Freundschaften ermöglicht und gezeigt, dass Musik keine Grenzen kennt. Zum Kennenlernen der Sprache und der jeweils anderen Kultur gab und gibt es weiterhin gemeinsame Aktivitäten zusammen mit den ukrainischen Gästen. Der Zusammenhalt im Chor ist groß.

Andrea Eller, die Organisatorin, freut sich über den zweiten Konzerttermin im Kino Traumstern sehr. »Ich bin überwältigt von der großen Resonanz und den vielen positiven Rückmeldungen, die ich nach dem ersten Konzert erhalten habe. Mit Sabine Spahn haben wir auch eine professionelle Chorleiterin gefunden, die es wunderbar versteht, die unterschiedlichen Chormitglieder und Altersgruppen zu einem harmonischen Klangkörper zu verbinden«, so die Vorsitzende des Chattia Sängerbundes.

Der Eintritt zu dem Konzert ist frei; Spenden sind aber willkommen und für die Ukraine-Hilfe vorgesehen.

 



Unter der Leitung von Sabine Spahn (M. vorne) gibt der mehrere Generationen umfassende Chor in der Stadtkirche sein Debüt. © Doris Schütte

Gießener Allgemeine vom 29.11.2022

Laubach (dis). Vor zahlreichen Besuchern trat am Samstag erstmals der deutsch-ukrainische Chor »Come together« auf. Das Konzert in der Stadtkirche war in das Programm des Laubacher Weihnachtsmarktes eingebunden. Gegründet hatte sich das Ensemble auf Initiative der Vorsitzenden des Chattia-Sängerbundes, Andrea Eller (die GAZ berichtete ausführlich), die auch das Konzert organisiert hatte und nun die Gäste begrüßte, darunter Bürgermeister Matthias Meyer als Schirmherrn und Landrätin Anita Schneider.

Stadtverordnetenvorsteher Joachim Kühn hatte die Moderation übernommen und hieß Pfarrer Jörg Niesner willkommen. Betont wurde in den Begrüßungsworten die Bedeutung eines solchen Konzerts, das unter dem Motto »Sing for Peace - Sing für den Frieden« auf den Krieg in der Ukraine und das Leiden der Menschen mit Tod und Vertreibung aufmerksam machte.

Zum Auftakt erklang die Pastorale »Macht hoch die Tür« von Johann Sebastian Bach, dargeboten von Organistin Anja Martiné. Es folgte die Nationalhymne der Ukraine, vorgetragen von den zwei ukrainischen Sängerinnen Olha und Dasha; das Publikum erhob sich von den Plätzen.

Begeisterter Beifall

Der Projektchor unter Leitung von Sabine Spahn (Alsfeld) brachte »Sound of Silence« und »Dona Nobis Pacem« zu Gehör, das mit der gesamten Gemeinde gesungen wurde. Es schloss sich ein Solo-Liedvortrag der ukrainischen Sängerin Svitlana an. Der Jugendchor der evangelischen Gemeinde sang den Lennon-Klassiker »Imagine« sowie »The peace of the earth«, bevor Ballettmeisterin Nelli Syupyur die Bühne vor dem Altar betrat und mit »Mariupol« und »Requiem« zwei Tänze in beeindruckender Performance darbot. Für die Lieder »Shchedryk«, »Tebe Pojem« und »Heal the world« vom Projektchor sowie für die Beiträge »Look at the world«, »Wunder geschehn« und »We are the world« vom Kinderchor der evangelischen Gemeinde und den Grundschülern der Theodor-Heuss-Schule gab es lang anhaltenden Beifall

Nach Dankesworten von Andrea Eller beschloss der Projektchor mit »Adiemus« das besondere Konzert und entließ die Besucher auf den Weihnachtsmarkt. Im evangelischen Gemeindehaus boten ukrainische Frauen leckere Spezialitäten aus ihrem Heimatland an. Bei freiem Eintritt zum Konzert wurde um eine Spende gebeten.

 



Gießener Allgemeine vom 8.11.2022

 

Probe des deutsch-ukrainischen Chors »Come together« im Laubacher Rathaussaal, am Klavier Leiterin Sabine Spahn.

© Thomas Brueckner

 

Ein außergewöhnliches Chorprojekt mit deutschen und ukrainischen Sängerinnen und Sängern bereitet sich in Laubach auf seinen ersten Auftritt vor. Der Name ist Programm: »Sing for Peace«.

Wohlklingender Chorgesang statt irritierender Misstöne: Aus dem großen Rathaussaal, wo sich Laubachs Stadtverordnete zuweilen in lauten Debatten ergehen, dringt an diesem Abend der »Sound auf Silence«. Ein Projektchor mit Namen »Come together« studiert den weltbekannten Folksong von Simon & Garfunkel ein.

Es ist gewiss nicht der erste Chor, der sich den ersten Nummer-eins-Hit des US-amerikanischen Duos ausgesucht hat. Das Besondere aber hier: Neben Sängerinnen und Sängern aus Laubach und Umgebung stimmen auch ukrainische Flüchtlinge mit ein.

Am Samstag, 26. November, 17 Uhr, wird die Öffentlichkeit das Ergebnis erstmals genießen dürfen. Das Konzert unter dem Motto »Dem Frieden eine Stimme geben« findet in der evangelischen Stadtkirche statt - der Laubacher Weihnachtsmarkt bildet den passenden Rahmen.

Veranstalter ist der Gesangverein Harmonie Münster, wie dessen Schriftführerin Andrea Eller im Gespräch mit dieser Zeitung erklärt. Sie engagiert sich nicht nur in der heimischen Chorszene, etwa als Vorsitzende des Chattia-Sängerbundes, sondern auch in der Hessischen Chorjugend.

Das Anliegen beschreibt die Chorjugend mit folgenden Worten: »Der Krieg in der Ukraine lässt uns nicht unberührt. Wir möchten mit mehreren Events in Hessen unseren Beitrag leisten, um den Menschen der Ukraine - in ihrer Heimat und auch hier bei uns - zu zeigen, dass wir an ihrer Seite stehen.«

Ellers Aufruf zur Teilnahme verhallte nicht ungehört. Rund 25 Sangesfreunde meldeten sich, seit September probt der Chor »Come together« einmal wöchentlich. Mit dabei eben auch ukrainische Kriegsflüchtlinge, Erwachsene und Kinder, die in der alten Residenzstadt Zuflucht gefunden haben. Bis auf ein Paar sind sie alle im Jugendgästehaus am Ramsberg untergebracht.

 

Dr. Kai Habermehl, Vorstandsmitglied der Nachwuchsorganisation, hatte sie eines schönen Sommertages gefragt, ob sie nicht bei der Aktion »Sing for Peace« mitmachen wolle. Eller wollte - und übernahm die mit einigem Aufwand verbundene Organisation .

So kommt es, dass neben acht weiteren hessischen Orten auch in Laubach ein deutsch-ukrainischer Projektchor entstanden ist.

Förderung durch Stiftung des Bundes

An dem ersten Konzert in Laubach - ein weiteres folgt im Januar, Ort und Termin stehen aber noch nicht fest - werden sich ferner die Kinderchöre Nieder-Bessingen und der evangelischen Kirchengemeinde Laubach sowie Jungen und Mädchen der Theodor-Hess-Schule Laubach beteiligen.

Der Projektchor steht unter dem Dirigat von Sabine Spahn. Das Repertoire spiegelt in großen Teilen den Wunsch nach einer Welt ohne Kriege wider (siehe Kasten).

Klar, dass das Vorhaben mit Kosten verbunden ist. Erwähnt seien hier nur die Veranstaltungstechnik, die Flyer oder die Chorleitung. Ermöglicht wird »Sing for Peace« durch die Bundesstiftung »Ehrenamt und Engagement«,

Neben dem Chor finden im Jugendgästehaus weitere Projekte statt. So werden auch Geflüchtete, die nicht mitsingen möchten, eingebunden. Gemeinsam wurden etwa Notenhefte gebunden, Kekse in Form von Friedenstauben gebacken oder Freundschaftarmbändchen geknüpft.

Für Eller ist all das Ausdruck »gelebter Integration«. Werde doch die deutsche Sprache leichter erlernt, erführen Deutsche wie Ukrainer von der jeweils anderen Kultur.